Restauration: FORD THUNDERBIRD 1955

Erste Besichtigung durch Steve – 16.05.2013

Steve bekommt einen Tipp und fährt los. Der T-Bird ist technisch okay, nur beim Blech gibt es kleinere Mängel. Das ist in den USA nicht untypisch da die Ansprüche an GUT und SCHLECHT etwas anders sind als hierzulande.

Farberaven black
ErstzulassungMai 1955
Getriebe3 Gang Schaltgetriebe
Hubraum/Leistung4,8 l (292 cui)/ 193 PS (202 SAE PS)
UrsprungNew York
StandortDresden
Preis************* €

ANKUNFT IN BREMERHAVEN – 28.08.2013

Die Abholung lief nicht ganz einwandfrei. Die Transportfirma vereinbarte mehrere Termine mit unserem Verkäufer, die aber dann leider nicht eingehalten wurden. Irgendwann stand unser T-Bird dann doch in Bremerhaven und wurde Huckepack nach Dresden gebracht.

ES GEHT LOS! – 11.12.2014

Bevor es ans Zerlegen ging, musste Platz geschaffen werden. Laufende kleinere Projekte mussten fertiggestellt werden und ein geeignetes Regal zum geordneten Aufbewahren der Einzelteile musste errichtet werden.

Zuerst muss alles sorgfältig zerlegt und geordnet abgelegt werden. Eine genaue Dokumentation und systematische Ablage erleichtert den Zusammenbau.

Inneneinrichtung, Motor – alles muss raus. Danach kann die Karosserie vom Rahmen getrennt werden.


Zuerst wird die Beleuchtung demontiert. Dichtungen werden geprüft und auf Wiederverwendbarkeit getestet. Glücklicherweise gibt es in den USA eine rege Szene, sodass wir in Sachen Ersatzteilbeschaffung optimistisch sind.

Unser T-Bird war im Jahr 2013 in den USA noch zugelassen. Davon künden die Sticker der Zulassungsbehörde und der Versicherung. Wir wollen diese Sticker als Teil der Geschichte unseres Autos unbedingt erhalten.

Typenschilder sind auch bei alten Autos einfach aufgeklebt. Die Position dieser Schilder wird vor dem Ablösen exakt dokumentiert, damit die Schilder wieder an der richtigen Stelle montiert werden können

Frontscheibe, Instrument und das gesamte Armaturenbrett werden demontiert. Natürlich gibt es auch für den T-Bird ein Werkstatthandbuch mit Schaltplänen. Man weiß aber trotzdem nicht so genau, ob in 60 Jahren Autoleben nicht Veränderungen vorgenommen wurden. Manchmal haben wir auch festgestellt, dass die alten Dokumente selbst fehlerbehaftet sind. Deshalb werden alle Kabel aus dem Kabelsalat genauestens beschriftet.

Diverse Schwachstellen zeigen sich: Durchrostungen, schlecht überarbeitete Karosserieausbesserungen, verschlossene (weil defekte) Heizungskanäle.

Letzter Schritt vor der „Scheidung“ (Abnehmen der Karosserie vom Rahmen) ist der Einbau eines Hilfsrahmens, der während der Abnahme und den Entlackungsarbeiten die Stabilität der Karosserie garantieren soll. Wir haben uns für die chemische Entlackung entschieden. Die Roststellen bleiben dabei sichtbar, auch dünne Flächen werden nicht zerstört oder verbogen. Danach kann entschieden werden, welche Bleche erhalten bleiben und welche ersetzt werden müssen. Ersatzbleche sind zum Glück bei verschiedenen Händlern in den USA verfügbar

SCHEIDUNG – 23.12.2014

Langsam, aber sicher hebt sich die Karosserie. Es knirscht etwas, aber alles geht gut!

Rahmen und Motor fahren jetzt allein in die Reinigung. Die weitere Bearbeitung erfolgt getrennt. 

Die erste Etappe ist geschafft. Wir wünschen frohe Weihnachten!

CHEMISCHE ENTLACKUNG – 14.01.2015

Heute haben wir die Karosserie aus der chemischen Entlackung zurückgeholt. Das Verfahren ist überzeugend und die Karosserie zeigt jetzt sämtliche schon bereits vermutete Schwachstellen.

Größere Blechteile wurden bereits in der Vergangenheit schon einmal getauscht.

Leider konnte der Vorgänger keine sauberen Schweißnähte ziehen. Ein großer Teil der Verbindungen ist genietet oder einfach zugespachtelt. Schade, denn nun müssen einige Teile noch einmal ersetzt und der größte Teil der Schweißarbeiten wiederholt werden.

Auch kleinere Rostlöcher müssen verschlossen werden.

Insgesamt stellt sich der Zustand aber besser dar, als wir das erwartet haben.

SÄMTLICHE ERSATZTEILE EINGETROFFEN! – 03.03.2015

SEHR lange hat es gedauert, Vorkasse haben wir bezahlen müssen. Auch der Transport mit dem Flugzeug aus den USA war alles andere als preiswert. Die gute Nachricht ist aber: alle benötigten Teile sind beschaffbar, wenn man weiß woher. 😉

Die Szene in den USA ist sehr aktiv und hilfsbereit. Außerdem haben wir mit Steve einen hervorragend vernetzten Kontakt.

12 Kisten mit einem Gesamtgewicht von 256 kg sind angekommen. Wir waren sehr ungläubig, aber es ist tatsächlich alles angekommen, was wir bestellt hatten!

Es war ein wenig wie Ostereier suchen: Paket öffnen, Verpackungsmaterial entfernen und schauen, was drin ist. Alle Kisten waren ganz geblieben.

Alle Teile, vom Karosserieteil bis hin zur kleinsten Schraube (amerikanische Gewindemaße 😉 ), waren so verpackt, dass ALLES den Transport hervorragend überstanden hat. – Großer Dank an unsere amerikanischen Partner!

Je nach Art des Teils wurden die Einzelstücke katalogisiert und im Regal einsortiert.

Sämtliche Karosserieteile gehen demnächst zum Karosseriebauer. Dort werden sie eingeschweißt und die Karosserie auf die Neulackierung vorbereitet.

Der Rahmen wurde in der Zwischenzeit komplett überarbeitet. Die Montage der Karosserie ist aufgrund der möglichen Belastung im Bereich der Fahrerkabine ohne Rahmen nicht möglich. Deshalb geht der überarbeitete Rahmen ebenfalls an den Karosseriebauer.

ZWISCHENSTAND VOM KAROSSERIEBAUER – 12.06.2015

Als Zwischenstand vom Karosseriebauer gibt es heute einige Bilder von der Instandsetzung an der Beifahrerseite.

Freilegen der Türscharnieraufnahme A-Säule, Entfernen der verrosteten Bleche der Bodengruppe und Motorspritzwand im Fußraum, links vorn

Einpassen der neuen Spritzwand und des Bodenbleches im Fußraum, links vorn

Einschweißen des Scharnierwiderlagers, Anfertigen, Sicken und Einschweißen des inneren Deckbleches A-Säule / Innenraum

Korrosionsschaden der unteren Ecke des Scheibenrahmens, links

Reparierte Scheibenrahmenecke links und verzinnter Übergang am Windleitblech

Korrosionsschäden des Bodenbleches zum Übergang zum Radhaus der Hinterachse, links

Repariertes Bodenblech zum Übergang zum Radhaus der Hinterachse, links

Schweller links, Zustand vorm Entfernen des Selbigen (grobe Pfuschreparatur aus USA)

Rekonstruktion der Schwellerpartie links, beginnend mit dem Aufbau des Innenschwellers

Einstellung der Türscharniere zur Herstellung gleichmäßiger Türfluchten und Spaltmaße

BESUCH BEIM KAROSSERIEBAUER – 14.10.2015

Langsam werden wir ungeduldig. Wie lange sollen wir noch auf den Karosseriebauer warten? Hat er wirklich so viel zu tun? Ein Besuch soll Klarheit bringen.

Ja, es stimmt. Es gibt tatsächlich noch viel zu tun. Ein erster Blick beweist alles.

Große Teile der Karosserie sind immer noch nicht fertig. Auch bei den Arbeiten des Karosseriebauers zeigt sich leider, dass nahezu alle bereits in den USA ausgeführten Arbeiten zur Restauration leider nicht in der erforderlichen Qualität stattgefunden haben und deshalb erneut durchgeführt werden müssen.

…auch an verdeckten Stellen finden wir leider immer wieder Rost.

Andere Stellen sind weitgehend fertig. Das notwendige Feintuning fehlt aber noch komplett.

Auch komplizierte Baugruppen werden mit viel Mühe und unzähligen Stunden Handarbeit wieder aufgearbeitet.

Alle Schweißnähte garantieren zuerst nur einmal den Zusammenhalt der Karosserie. Sie müssen danach verschliffen und mit Zinn abgedichtet werden. Plastik hat bei der Vollrestaurierung nichts zu suchen!

HOCHZEIT – 27.11.2015

Rahmen und alle Fahrwerksbaugruppen unseres Thunderbirds sind bereits seit einiger Zeit fertiggestellt und warten auf die Hochzeit mit der fertiggestellten Karosserie. Aber ganz so schnell geht es leider doch nicht. Aber, als nächstes folgt ein neuer Höhepunkt: Wir fahren mit dem fertiggestellten Rahmen zum Karosseriebauer und verheiraten die Karosserie zunächst provisorisch mit dem Rahmen. Das ist notwendig, weil nur im zusammengebauten Zustand mit Zinn und Schleifen die erforderlichen Spaltmasse hergestellt werden können.

ABNAHME KAROSSERIEARBEITEN – 29.01.2016

Alles ist fertig. Mit Zinn wurden alle Spalten auf einheitliche Spaltmasse aufgearbeitet. Ab jetzt geht es weiter: Karosserie und Rahmen werden wieder getrennt, damit die Karosserie komplett Lackiert werden kann. Und danach erfolgt die richtige Hochzeit, das untrennbare Verbinden von Rahmen und Karosserie.

ABNAHME VORLACKIERUNG – 15.04.2016

Zu jeder anständigen Restaurierung gehört eine anständige Lackierung. Bestandteil einer solchen Lackierung ist zuerst die Vorlackierung. Die Abnahme dazu erfolgt direkt beim Lackierbetrieb.

Wir zeigen hier nur zwei Beispielbilder, alles andere wäre ermüdend für den Zuschauer.

Gut im Bild zu sehen ist die im Vergleich zur Rohkarosserie veränderte Oberflächenstruktur des Vorlacks.

ERSTLACKIERUNG ABGESCHLOSSEN! – 04.06.2016

Wir freuen uns riesig, denn der T-Bird ist nach der Erstlackierung zurück bei uns! Abgereist zum Karosseriebauer ist er vom alten Standort. Zurückgekommen ist er unmittelbar nach der Eröffnung an den neuen Standort der mobilforum Classic in Kesselsdorf.

Langsam sind die Zeichen der Fertigstellung in greifbarer Nähe und eine nahezu perfekte Restauration deutet sich an. Trotzdem legen wir großen Wert darauf, dass alte Teile auch ihr Alter zeigen dürfen und sollen! Ein rekonstruierter Oldtimer ist und bleibt natürlich ein altes Auto.

VOM LACKIERER WIEDER ZURÜCK – 19.03.2017

In der Periode der langen Winternächte wurde viel getan: Motor, Getriebe und sämtliche Armaturen wurden eingebaut. Der Motor läuft perfekt – und wer weiß, wie ein 8-Zylinder klingen muss, der kann unsere Freude beim ersten Anlassen des Motors nachvollziehen! Läuft und klingt perfekt!

Langsam sind die Zeichen der Fertigstellung in greifbarer Nähe und eine nahezu perfekte Restauration deutet sich an. Trotzdem legen wir großen Wert darauf, dass alte Teile auch ihr Alter zeigen dürfen und sollen! Ein rekonstruierter Oldtimer ist und bleibt natürlich ein altes Auto.

ZUSAMMENBAU I – 27.03.2017

Schritt für Schritt geht es beim Zusammenbau. Angeblich soll alles zusammenpassen. Die Wirklichkeit sieht leider anders aus. Die vorherigen Eigentümer haben offenbar manchmal die Passfähigkeit mit roher Gewalt erzeugt. Die Folge davon: viel mehr filigrane Anpassungsarbeiten als wir ursprünglich mal angenommen haben.

ZUSAMMENBAU II – 16.04.2017

Jetzt ist die Frontscheibe eingebaut. Diesmal passt kurioserweise alles auf Anhieb recht gut! Auch gut zu erkennen: die Versicherungsaufkleber aus den USA aus dem Jahr 2013.

ZUSAMMENBAU III – 30.06.2017

…jetzt ist „innen“ dran…..

(FAST) FERTIG – 06.07.2017

….alle großen Hürden sind genommen…..

Und wer genau hinsieht: auch die originalen Hörner sind wieder dran!

NÄCHSTER TREFFPUNKT: SACHSEN CLASSIC 2017 – 07.07.2017

Jetzt folgt ein Einzelgutachten der DEKRA und danach die Erstzulassung in Deutschland